Nachwuchs für die bündische Jugendarbeit

23 Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigten sich am Himmelfahrts-Wochenende 2024 mit den Grundlagen der Arbeit von Jugendgruppenleiterinnen und Jugendgruppenleitern. Die Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet waren auf Einladung der Jugendbildungsstätte Ludwigstein und des Ring junger Bünde zu uns auf die Burg angereist, um an 5 Tagen die Ausbildung zum Jugendgruppenleiter zu durchlaufen.

Wie bereite ich eine gute Gruppenstunde vor? Woher bekommen wir Geld für das Sommer-Zeltlager in Schweden? Soll ich Querulanten lieber integrieren oder rausschmeißen und wie weit geht überhaupt meine Aufsichtspflicht? Dies waren unter anderem die Fragen denen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den vergangenen Tagen stellen mussten. Angeleitet wurden sie dabei durch ein professionelles siebenköpfiges Vorbereitungsteam, welches durch die Bildungsstätte und die teilnehmenden Jugendverbände gestellt wurde. Die Teilnehmer reisten vor allem aus Baden-Württemberg, Berlin und dem Saarland an, einige kamen sogar aus dem benachbarten Ausland (Frankreich und Schweiz) zu uns auf die Burg.

Die Inhalte der Ausbildung orientierten sich dabei an den vorgeschriebenen Inhalten der sogenannten Juleica-Ausbildung, wie sie von den Jugend- und Familienministerien von Bund und Ländern beschlossen wurden, wobei einer der Schwerpunkte auf dem Schutz der Jugendlichen und der Prävention vor sexuellem Missbrauch lag. Weitere Inhalte waren unter anderem die Planung und Organisation von Jugendgruppenaktionen, Jugendgruppenpädagogik und die rechtlichen Grundlagen der Jugendarbeit. Ergänzend und zum Ausgleich der eher theoretischen Themen wurden praktische Ausbildungsblöcke mit Kanufahren auf der Werra und Gruppenspielen angeboten. Den Abschlussabend mussten und durften die Teilnehmenden selbst gestalten. Sie kreierten einen sportlichen Festabend mit einem Geländespiel, Festessen, Tanzabend und abschließend durfte die Singerunde am Feuer nicht fehlen.

Am Sonntag war dann noch Raum über die Ausbildungswoche zu Reflektieren und Rückmeldung zu geben. Die Rückmeldungen waren sehr positiv und die Kanutour war offensichtlich ein Höhepunkt der Woche. Einige Teilnehmer ergänzten, dass es sinnvoll ist, die Gruppenarbeit vorher als Mitglied eines Verbands kennengelernt zu haben, damit gut verinnerlichte gruppenspezifische Inhalte weitergegeben werden können.

Eine Teilnehmerin aus Rheinland-Pfalz berichtet: Ich fand die JuLeiCa-Schulung interessant und auch für die zukünftige Jugendarbeit sehr hilfreich. Mit hat das ausgewogene Verhältnis zwischen der Theorie und der praktischen Anwendung sehr gut gefallen. Durch die durchgemischten Gruppenarbeiten und bei den gemeinsamen Mahlzeiten konnte man auch die Teilnehmer aus den anderen verschiedenen Bünden kennenlernen und sich über die Jugendarbeit austauschen. Deswegen möchte ich dem RjB an dieser Stelle für die Organisation und die Ermöglichung, diese Ausbildung genießen zu dürfen, danken.

Wolfgang Lauss, Sprecher des Ring junger Bünde und Teil des Referententeams sagt über das Wochenende: An dem Wochenende hat mich ganz besonders begeistert, wie viel ehrenamtliches Engagement in den Bünden vorhanden ist. Da reisen Referenten extra aus Berlin oder Paris an, nur um jungen Menschen etwas beizubringen. Einfach toll!

Michael Heinrich

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