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Aus dem Odenwald an den Meißner, von der elektronischen Datenverarbeitung zum analogen Archivmaterial: Mattis' Weg zum Bundesfreiwilligen im Archiv der deutschen Jugendbewegung zeugt von der Bereitschaft Neues auszuprobieren. Auch die Wohnform „Freiwilligen-WG“ zählt zu den Wagnissen. Bislang, so die Zwischenbilanz, hat sich der Schritt als richtig erwiesen. Mattis fühlt sich wohl und hat in der umfangreichen, sperrigen Materialsammlung des „Deutschen “ (AdJb, A 244) voller Zeitschriften, Drucksachen, Plakate usw. seine Daueraufgabe gefunden. Er ordnet, verpackt und erschließt die Dokumentation zur Jugendgeschichte der 1960er und 1970er Jahre…
Wege der Verwirklichung? Jüdische Jugend zwischen Europa und Erez Israel/Palästina
Die Geschichte der jüdischen Jugendbewegung wurde auf dem Ludwigstein bislang eher als Teilaspekt der „deutschen Jugendbewegung“ be- und verhandelt. Ein entscheidender Grund dafür waren fehlende Quellen und einschlägige Forschungen. Im Rahmen eines deutsch-israelischen DFG-Forschungszusammenhanges unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrike Pilarczyk (Technische Universität Braunschweig) und Prof. Dr. Ofer Ashkenazi (Hebräische Universität Jerusalem) werden nun seit 2018 die Geschichte der jüdischen, insbesondere der zionistischen Jugendbewegung zwischen Deutschland und Palästina/Eretz Israel umfassend erforscht. [https://www.juedischejugendkultur.de/]
Wir, das Archiv der deutschen Jugendbewegung und sein wissenschaftlicher Beirat, freuen uns sehr, dass die Jahrestagung des Archivs in diesem Jahr für den Abschluss des Forschungsprojektes genutzt wird. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in Deutschland, Europa und in Israel erscheint eine solche thematische Konzentration auf die jüdische, insbesondere die zionistische Jugendbewegung bis in die Zeiten des Zweiten Weltkrieges hinein und das Aufzeigen ihrer transnationalen Verflechtungen zwischen der Diaspora, auch über Deutschland hinaus, und Britisch Palästina wichtig. Dazu kommt eine Vielzahl weiterer Fragestellungen rund um das Verhältnis von deutscher und jüdischer Jugendbewegung. So gründete sich die weitgehende „Absenz“ der jüdischen Jugendbewegung im Kontext der deutschen Jugendbewegung eben auch in der Schwierigkeit, ihren genauen „Ort“ zu bestimmen. War die jüdische Jugendbewegung Teil der allgemeinen deutschen Jugendbewegung, oder Gegenpol? Separation oder Integration – Ausschluss oder Teil des Netzwerkes? Mit diesen Fragen zur Ver- und/oder Entflechtungsgeschichte von „jüdischer“ und „nichtjüdischer“ Jugendbewegung gehen wir in die Archivtagung 2025 (24.-26.10.2025).
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In Vorbereitung auf die Tagung wird das AdJb Quellen zur jüdischen Geschichte präsentieren. Und auch eine Ausstellung ist in Vorbereitung.
Wer Sandra Lüpkes' Roman über das Internat auf Juist in der Weimarer Republik gelesen hat, kennt das überaus faszinierende reformpädagogische Experiment, das dort für wenige Jahre bestand. Als Ersatz für eine ausgefallene Lesung ist dieser Videocast entstanden, der eigens eingespielte, zeitgenössische Musik mit Violine und Klavier, originale Archivdokumente, eine Lesung der Autorin und ein Interview sowie fotografische Nordsee-Impressionen stimmungsvoll verbindet. Entwickelt von Carsten Deiters und Susanne Rappe-Weber liegt damit ein Beitrag vor, der zu einer kleinen Bildungsreise zwischen Dünen und Schulmusik einlädt.