Sie befinden sich hier: Archiv der deutschen Jugendbewegung / Publikationen und Projekte / Archivblick
Zum zehnten Mal traf sich in diesem Frühjahr der Workshop Jugendbewegungsforschung im Archiv der deutschen Jugendbewegung. Gemeinsam ist allen Teilnehmenden, dass sie zu einem Thema aus dem Bereich Jugend und Jugendbewegung forschen: Bachelor- und Masterarbeiten aber auch Dissertationen unterschiedlicher universitärer Fächer. Die meisten haben dafür bereits Materialien aus dem AdJb genutzt, vor Ort und auch digital. Das gemeinsame Wochenende diente dazu, die Projekte gegenseitig vorzustellen und zu diskutieren. Ein einfaches Konzept, dessen Erfolg vom Engagement der Gruppe lebt und zu dem der Aufenthalt in schöner, thematisch inspirierender…
Für Zugvögel haben Ländergrenzen keine Bedeutung, für den Wandervogel aber waren Deutschland und das Deutschtum wichtige Größen. Das hat sich nicht nur ideologisch, sondern auch wissenschaftlich und archivisch niedergeschlagen. Insofern stellt die Perspektive der „Global History“ auf die Überlieferung im Archiv der deutschen Jugendbewegung eine willkommene Erweiterung dar. Asya Kurtuldu vom Masterstudiengang „Global History“ an der Freien Universität Berlin ordnet den Nachlass von Ludwig und Lisbeth Ankenbrand, der dem AdJb kürzlich überlassen wurde. Die Ankenbrands und ihre Freunde begaben sich 1910, beseelt von der Lebensreform, zu Fuß auf…
Der Verband der Altpfadfindergilden (VDAPG) ist seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner des AdJbs. Ein großer Erfolg: Nach langjähriger Arbeit steht die Erschließung seines Depositums, der bündeübergreifenden Sammlung ZAP, vor dem Abschluss. Die Sammlung ZAP ist der größte Einzelbestand innerhalb des AdJbs (AdJb, A 233). Frauke Schneemann M. A. hat nicht nur den historischen Kern des ZAPs vollständig in Arcinsys eingepflegt, sondern setzt sich darüberhinaus in ihrer fast fertiggestellten Dissertation mit der Geschichte des Pfadfindens nach 1945 auseinander.
Nun hat der VDAPG weitere große Mengen Pfadfinderunterlagen an das AdJb…
Im Treppenhaus der Burg Ludwigstein wacht seit Jahrzehnten eine eindrucksvolle Büste über die Gäste: Karl Fischer, um 1900 einer der legendären Mitgründer der Wandervogelbewegung in Berlin. Der andere spannende Teil seiner Biografie war darüber fast in Vergessenheit geraten. Fischer zog es 1906 als Soldat der kaiserlichen Armee in die deutsche Kolonie Quingdao in China. Insgesamt blieb er 14 Jahre in China und Indien. Seine Tagebücher, Briefe und Fotografien aus Steglitz, Quingdao, Shanghei und Bando sind nun in einer Ausstellung im Archiv der deutschen Jugendbewegung zu besichtigen. Freigelegt werden darin besonders die in diesem…
Ein umfangreiches Online-Themenportal beantwortet diese Frage jetzt anschaulich und umfassend. Erstellt wurde es von den Musikwissenschaftlerinnen Dr. Ute Brüdermann und Dr. Amrei Flechsig. Sie erarbeiteten, finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die im AdJb reichlich vorhandenen Quellen zu diesem Themenfeld. Kommentierte Dokumente, Fotos und Hörbeispiele vermitteln auf der Startseite ein erstes Bild von der Jugendmusikbewegung. Ausführliche Artikel zu den verschiedenen Phasen der Jugendmusikbewegung, illustriert anhand zahlreicher Dokumente des Archivbestands, bieten die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren.…
Welche Strategie ist am besten geeignet, um in einer demokratischen Gesellschaft den nötigen Druck für mehr Veränderungen in Sachen Klimaschutz aufzubauen? Diese Frage wird derzeit intensiv diskutiert. Der Weg von Fridays for Future gilt dem Aufbau einer Protestkultur, an der sich insbesondere Jugendliche breit beteiligen können. Auch wenn der Aufruf zu Schulstreiks vielfach amtliche und schulische Stellen alarmiert, die vor allem die Lehrpläne in Gefahr sehen, bietet FFF einen wichtigen Ort, an dem die berechtigten Sorgen der jungen Generation artikuliert werden können.
Im Gespräch mit Helena Marschall von Fridays for Future lotete das Arch…
Studierende der Europäischen Ethnologie aus Marburg und ein musikwissenschaftliches Seminar aus Göttingen nutzten in den letzten Wochen den Lesesaal des Archivs. Die Gruppen mit jeweils 6-10 Teilnehmenden, die durch ihr Seminar schon thematische Vorkenntnisse mitbrachten, erlebten die Auszeit vom Uni-Alltag als bereichernde Gemeinschaftsaktion. Den Rahmen bildeten die Versorgung durch die Burgherberge und die Erkundung der historischen Burg. Im Mittelpunkt aber standen die authentischen Quellen des Archivs zu dem jeweiligen Fach, die anhand eigener Fragestellungen untersucht wurden: Korrespondenzen, persönliche Briefe, Geschäftspapiere,…
Mit einem Rundgang, der u. a. zu den Pfadfinderhalstüchern im Archivmagazin führte, schloss der Besuch von Vorstand Joschka Hench und Geschäftsführer Dr. Manuel Ganser der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg auf Burg Ludwigstein ab. Der Termin galt der Frage, ob die historischen Unterlagen der DPSG, die bislang in der Bundeszentrale in Neuss-Holzheim verwahrt werden, eine neue Heimat innerhalb des Archivs der deutschen Jugendbewegung finden könnten. Viele organisatorische, aber auch grundsätzliche Fragen müssen noch geklärt werden. Ein Abschluss der Beratungen wird Mitte 2023 erwartet. Im AdJb ist der Zuwachs in Sachen Pfadfinder-Geschichte,…
Im Archiv der deutschen Jugendbewegung wird eine neue Ausstellung aufgebaut, die ab dem 24.10.2022 zu den Öffnungszeiten des Archivs zu besichtigen ist. Karl Fischer (1881-1941), Mitbegründer des Ur-Wandervogels in Berlin-Steglitz, trat 1906 in den Militärdienst der Deutschen Kolonie Kiautschou (Quingdao) und blieb darüberhinaus für längere Zeit in China. Die Mitglieder des Karl-Fischer-Bundes hielten über viele Jahrzehnte intensiven Kontakt zur Jugendburg Ludwigstein.
Die „Spuren des Kolonialismus“ in Fischers persönlichem Nachlass dokumentiert eine Ausstellung, die im Kulturamt Steglitz-Zehlendorf entstanden und nun von dort auf die Burg…
Seit vier Wochen verstärkt Diplom-Archivar Mario Aschoff das Team des Archivs. Als erstes Projekt hat er sich den Familien-Nachlass Paasche (AdJb, N 177) vorgenommen. Es handelt sich bei den 24 Archivkartons um eine nachträgliche, weltweit erfolgte Sammlung zur Person und Wirkungsgeschichte von Hans Paasche (1887-1920), dem Marineoffizier großbürgerlicher Herkunft, der sich nach Einsatz in den Kriegen Deutsch-Ostafrikas zum Pazifismus bekannte, mit Jugendbewegung und Lebensreform in Kontakt kam, entsprechende Schriften verfasste, 1920 von rechtsextremen Freischärlern ermordet wurde und bis heute auf der Burg, u. a. mit der „Paasche-Linde“,…