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Aus dem Odenwald an den Meißner, von der elektronischen Datenverarbeitung zum analogen Archivmaterial: Mattis' Weg zum Bundesfreiwilligen im Archiv der deutschen Jugendbewegung zeugt von der Bereitschaft Neues auszuprobieren. Auch die Wohnform „Freiwilligen-WG“ zählt zu den Wagnissen. Bislang, so die Zwischenbilanz, hat sich der Schritt als richtig erwiesen. Mattis fühlt sich wohl und hat in der umfangreichen, sperrigen Materialsammlung des „Deutschen “ (AdJb, A 244) voller Zeitschriften, Drucksachen, Plakate usw. seine Daueraufgabe gefunden. Er ordnet, verpackt und erschließt die Dokumentation zur Jugendgeschichte der 1960er und 1970er Jahre…
Einmal mehr waren die Burg und das Archiv das Ziel junger Wissenschaftler:innen, die sich mit „Jugendgeschichte“ befassen. Und einmal mehr wurde dabei mit einer Vielfalt an Themen und Zugangsweisen ein weiter Horizont abgeschritten. Besonders „jugendbewegungsnah“ waren Beiträge zu Sozialismus-Konzeptionen am Ende der DDR-Zeit in Jugendorganisationen, zu Hans Paasche als Großwildjäger, zu einer jüdischen Schule und zu den Singewettstreiten in Hamburg und Würzburg. Die Teilnehmer:innen diskutierten engagiert und förderten sich damit gegenseitig in ihrem akademischen Arbeiten.
Zugleich schuf der Eröffnungsvortrag von Dr. Katharina Lenski (Jena)…
294 Gräber und ebenso viele Schicksale verbergen sich hinter den Mauern der Gedenkstätte unterhalb der Burg Ludwigstein im nordhessischen Witzenhausen. Die Personengruppen, die hier ihre letzte Ruhe fanden, sind ungewöhnlich vielfältig und spiegeln die ganze Bandbreite des Begriffs des Kriegsopfers: Zu Ihnen gehören Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, Inhaftierte der Gestapo und sogenannte Displaced Persons. Aber auch Täter wie Wehrmachtssoldaten und SS-Angehörige sind vertreten. Viele der hier bestatteten Männer und Frauen starben kurz vor Kriegsende in der Osterwoche 1945.
Die Gedenkstätte zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus ist…
Noch bis zum 31. August ist in den Räumen des Archivs der deutschen Jugendbewegung zu entdecken, welche Rolle Frauen als Komponistinnen, Musikerinnen, Musiklehrerinnen oder Chorleiterinnen im 20. Jahrhundert spielten. Vordergründig mögen Männer oft die „erste Geige“ gespielt haben. Tatsächlich aber ging an den Frauen kein Weg vorbei, denn viele von ihnen waren in der frühkindlichen und kindlichen Musikpädagogik engagiert. Sie trugen damit entscheidend zur Prägung des musikalischen Nachwuchses bei.
Zum Kirschenfest am 24. Mai 2025 auf Burg Ludwigstein gibt es dazu Archivführungen.
Mitte April eröffnet eine neue Ausstellung zur Lebensreformbewegung. Diesmal ist es die Bundeskunsthalle in Bonn, die sich dieses Themas annimmt. Es geht darum zu zeigen, dass scheinbar rückwärtsgewandte Praktiken wie die Hinwendung zur Natur essentiell mit der Moderne verbunden sind. Die Entdeckungsreise beginnt mit Karl Wilhelm Diefenbach und Fidus, deren schriftliche Nachlässe im Archiv der deutschen Jugendbewegung verwahrt werden. Und sie endet mit Flower Power und Counter-Culture in Kalifornien. Neugierig geworden? Weitere Informationen gibt es hier: https://www.bundeskunsthalle.de/para-moderne
Abbildung: AdJb, N 151 Nr. 95.
Für alle, die angesichts der Weltlage nur noch schwarzsehen und kaum Anlass für Hoffnung erkennen können, zeigt der Archivblick diesmal Karnevalsbilder aus Berlin im Februar 1933, aufgenommen - wieder einmal - von Julius Groß. Burschikose Gören, verwegene Gangster und durchgedrehte Polizisten machen Lust, sich den Widrigkeiten des Lebens lachend entgegen zu stellen. In dem Sinne: Helau und Alaaf! Aber auch: Demokratie stärken und wählen gehen am 23. Februar!
„Hier, im Anfang, soll jeder Schüler, jede Schülerin zu Wort kommen. Jeder, der etwas zu sagen hat, ist willkommen.“ Diese einfachen Sätze aus der berühmten Jugend-Zeitschrift „Der Anfang“ sind die Grundlage aller Jugend-Bewegung. Denn darum geht es: für sich selbst sprechen, als junger Mensch Gehör finden, als junge Generation ernst genommen werden.
Mit diesem Anfang läuten wir das neue Jahr ein. Künftig wollen wir in Zusammenarbeit mit der Jugendbildungsstätte in archivpädagogischen Projekten herausstellen, wie bedeutsam die Rechte von Kindern und Jugendlichen, darunter das Recht auf freie Meinungsäußerung und Beteiligung, sind.
Inhaltlic…
Das Archiv der deutschen Jugendbewegung - Mario Aschoff, Julia Bartels, Susanne Rappe-Weber, Birgit Richter und Oskar Vattrodt - verabschiedet sich in die Winterpause. Vom 20. Dezember 2024 bis zum 6. Januar 2025 bleibt das Archiv geschlossen. Auf Wiedersehen im neuen Jahr. Vorher aber wünschen wir allen frohe Feiertage und für 2025 viel Zuversicht!
Foto: Julius Groß, 1930 (AdJb, F 1 399/136: Winterlager der Berliner Zugscharen im Adlergebirge (Orlické hory))
Was inspiriert Menschen zu Veränderungen? Wie kommen Bewegungen, die etwa für Naturschutz, Gesundheit, Jugend oder Reformpädagogik eintreten, zu ihren programmatischen Ansätzen? Die Referent:innen der Archivtagung nahmen für diese Fragen vergleichend Regionen auf der ganzen Welt in den Blick. Dabei nutzten sie eigene detailgenaue Forschungen, um das geläufige Bild der "deutschen" Jugendbewegung und Lebensreform infrage zu stellen. Das zahl- und kenntnisreiche Publikum im Meißnersaal diskutierte drei Tage lang engagiert und nahm Impulse zum Weiterdenken mit. - Für den wissenschaftlichen Beirat des AdJbs hatten Prof. Dr. Carola Dietze (Jena)…
Im Archiv der deutschen Jugendbewegung läuft in diesen Tagen der Endspurt für eine internationale Konferenz. Am Wochenende 25.-27. Oktober 2024 werden zahlreiche Forscherinnen und Forscher, auch aus anderen Ländern, auf Burg Ludwigstein erwartet werden. Erstmals steht die transnationale bzw. globale Dimension von Lebensreform- und Jugendbewegungen im Mittelpunkt einer Archivtagung. Welche Formen jugendlicher Gemeinschaftsbildung und reformerischer Praktiken gab es in anderen Weltregionen? Wo finden sich Spuren der "deutschen" Erfindung Wandervogel? Solche und viele weitere Fragen werden dabei diskutiert.
Wer spontan dabei sein möchte, kann…