Archivblick

Neue Perspektiven auf Hans Paasche

08. September 2022

Seit vier Wochen verstärkt Diplom-Archivar Mario Aschoff das Team des Archivs. Als erstes Projekt hat er sich den Familien-Nachlass Paasche (AdJb, N 177) vorgenommen. Es handelt sich bei den 24 Archivkartons um eine nachträgliche, weltweit erfolgte Sammlung zur Person und Wirkungsgeschichte von Hans Paasche (1887-1920), dem Marineoffizier großbürgerlicher Herkunft, der sich nach Einsatz in den Kriegen Deutsch-Ostafrikas zum Pazifismus bekannte, mit Jugendbewegung und Lebensreform in Kontakt kam, entsprechende Schriften verfasste, 1920 von rechtsextremen Freischärlern ermordet wurde und bis heute auf der Burg, u. a. mit der „Paasche-Linde“, geehrt wird. In jüngster Zeit erfährt seine Biografie neue Aufmerksamkeit, nicht zuletzt im Kontext postkolonialer Debatten. Zur Zeit untersucht Camille Auboin, Doktorandin an der Universität Strasburg, die neuen Quellen, um daraus ein Buch „Hans Paasche zwischen Lebensreform und Kolonialismus“ zu schreiben.

Stiftung Jugendburg Ludwigstein