Burgbauhütte

Die Ludwigsteiner Burgbauhütte besteht aus dem Bauhüttenkreis, in dem Architekten und Ingenieure, Meister und Gesellen aus den Bünden organisiert sind und dem Raumpatenkreis, dem die Gruppen angehören, die auf der Burg für einzelne Räume verantwortlich zeichnen. Hüttenmeister der Burg ist Stefan Apmann. Die größten und wichtigsten Aktivitäten der Burgbauhütte im Jahreslauf sind die Winter- und die Sommerbauhütte.

Der Begriff "Bauhütte" stammt aus dem Mittelalter und ist eng mit den großen Burgen und Kathedralen verbunden. Sie waren zu ihrer Zeit nicht nur stattliche Bauwerke sondern Symbole, um die sich Menschen sammelten. Die Baustellen zu ihrer Errichtung, die oft über Generationen hinweg Bestand hatten, nannte man Bauhütten. Und wer sich die Türme, Gewölbe und Strebewerke einer Kathedrale ansieht und sich vor Augen führt, dass es seinerzeit keine motorgetriebenen Maschinen gab, der kann kaum fassen, was da geleistet wurde.

In den Bauhütten wurde nach eigenen Regeln gelebt und gearbeitet. Ein Hüttenmeister stand ihnen vor, ein Schaffner übernahm die Organisation. Die Meister und Gesellen reisten durch ganz Europa und tauschten ihre Fertigkeiten aus. Und manchmal sind aus dem gemeinsamen Werk Bruderschaften erwachsen, die Jahrhunderte lang Bestand hatten.

Als sich die Jugendbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts alter Gemäuer und insbesondere mehrerer Burgruinen annahm, wurde die Tradition der Bauhütten aufgegriffen. So wurde auch der zerfallende Ludwigstein von Wandervögeln wieder instand gesetzt. Seit 1920 ziehen jugendbewegte Gruppen aus ganz Deutschland Jahr für Jahr auf die Burg, um sie zu erhalten und auszubauen.

Die Burgbauhütte lebt jugendbewegte Wesensmerkmale wie Eigenverantwortung und Gestaltungskraft, Selbsttätigkeit und Gemeinschaft, so dass die Gruppen bei aller Vielfalt zueinander finden und im Sinne gemeinsamen Bildens und Bauens an ihrem Tun wachsen. Wer mitbaut am Ludwigstein, der prägt das Gesicht der Burg. Inwiefern die Burg ihn prägt, lässt sich oft erst viele Jahre später sagen.

Stiftung Jugendburg Ludwigstein